BDY/EYU anerkannte Ausbildung
mit Martin Henniger
Der mit dem Yogaforum verbundene Stil stellt eine Synthese aus Altbewährtem und Neuerkanntem dar. Es werden alle Arten von Asanas praktiziert (Vorbeugen, Rückbeugen, Standhaltungen, Drehhaltungen und Umkehrpositionen), die in eine lebendige, dynamische Stille führen.
Geübt werden auch alle anderen Techniken des klassischen Hathayoga; Kriya (Reinigungsübungen), Pranayama (Atemübungen), Bandha und Mudra (Muskelkontraktionen und Energielenkungen), Nada Yoga (Yoga des Klangs) sowie verschiedene Meditationstechniken.
Bei allem spielt der Atem eine besondere Rolle. Wie es unser Lehrer Dr. Shrikrishna formuliert ist dieser unser „nächster und intimster Freund“. Er wird durch die kontinuierliche Praxis immer mehr entwickelt, verfeinert und bis in die subtilsten Bereiche ausgedehnt. So sollen all diese Techniken zur ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit beitragen.
Dieser integrale Ansatz führt zum Leben hin und soll den Schüler darin unterstützen, es mit Freude und tiefer Sinnhaftigkeit zu erfüllen.
Die Lehrer unserer Schule beziehen sich auf den Kaschmiryoga, die Iyengar-Tradition und sind beeinflusst vom Ashtangavinyasa-Yoga sowie der Lehre des indischen Kaivalyadhama-Institutes, dessen Lehrer Dr. Shrikrishna wir entscheidende Impulse zu verdanken haben.
Für uns sind alle Techniken und Ansätze eine Möglichkeit, innerlich zu wachsen und uns dem Leben in all seiner Fülle zu öffnen.
Die Praxis setzt beim Körper an und dehnt sich dann integral auf alle Ebenen des Menschseins aus. Damit folgen wir der Essenz der klassischen Yogatexte, die den Weg vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen zum Kausalkörper beschreiben.
In der Asanaarbeit beachten wir dabei die universalen Prinzipien der korrekten Ausrichtung des menschlichen Körpers, damit Blockaden beseitigt und Energien befreit werden können.
Hier spielen die fünf Elemente der tantrischen Philosophie eine wichtige Rolle.
Das erste Element ist das der Erde, welches für die Qualität der Form und des inneren Gleichgewichtes steht. Das Prinzip Form ist gegeben, wenn das Gleichgewicht gut verteilt ist und alle Muskeln harmonisch zusammenarbeiten. Hier spielen vor allem die Hände und Füße, die Rückseiten der Beine und das Becken eine zentrale Rolle.
Das zweite Element ist das Wasser, welches für die Qualität der Bewegung steht und damit dem Prinzip des Vinyasa entspricht. Das Prinzip Wasser ist gegeben, wenn die Bewegung der Atmung folgt (Vinyasa); Ausatmung steht für Zusammenziehen, Einatmen für Ausdehnen.
Das dritte Element ist das Feuer, womit die Qualität der Energielenkung und damit vor allem das Setzen der Bandhas (bestimmte Muskelkontraktionen) gemeint ist. Das Prinzip Feuer ist gegeben, wenn die untere Bauchdecke leicht kontrahiert und der Beckenboden etwas angehoben wird (Uddiyana und Mula Bandha).
Das vierte Element ist die Luft, welches für die Atmung, aber auch für den Rhythmus steht. Das Prinzip Luft ist gegeben, wenn die Atmung leicht, langsam und rhythmisch ist.
Das fünfte Element ist der Raum, in dem die Bewegung stattfindet und in der die Achtsamkeit wichtig ist. Das Prinzip Raum ist gegeben, wenn der Körper als innerer Raum der Achtsamkeit erfahren wird.